





Inhaltsverzeichnis
Vielfältig verwertbare Flora
Sri Lankas Nationalbaum
Auf den Märkten
Blumen
Früchte
Gemüse
Heilpflanzen
Ingwerartige
Kapok-Baum
Mimose
Neem, Teak und Ebenholz
Palmen
Zimt
Pflanzenwelt in Sri Lanka
Vielfältig verwertbare Flora
In Sri Lanka ist fast jeder Baum und jede Pflanze nutzbar, fast jedes Gras verwertbar. Hier wachsen in unserer Küche bekannte aromatische Gewürze wie Zimt, Nelken, Kardamom und Pfeffer. Besonders der Ceylon-Zimt ist weltberühmt und gilt als besonders hochwertig.


Sri Lankas Nationalbaum
Der Nationalbaum von Sri Lanka ist der Eisenholz-Baum (Mesua ferrea, engl. Ceylon ironwood, cobra saffron); er wird dort Na-Baum genannt. Der einheimische Baum erhielt diesen Status wegen seiner historischen und kulturellen Bedeutung, seines unverwechselbaren Aussehens sowie seiner Nützlichkeit.
Der Eisenholz-Baum hat große, duftende weiße Blüten mit gelb-orangenen Staubgefäßen, in denen der Blütenstaub enthalten ist. Junge Blätter erscheinen in rosa-roten Farbtönen, bevor sie grün werden. Der Eisen-Baum ist vielseitig verwendbar: essbar sind Samen, Knospen, Blätter und Blüten. Sie werden außerdem medizinisch genutzt, ebenso die Früchte.
Das Holz, das aufgrund seiner Struktur sehr haltbar ist und dem Baum seinen Namen gab, darf aus religiösen Gründen nicht verarbeitet werden: So soll Buddha bei seinem ersten Besuch in Sri Lanka unter einem Na-Baum geruht haben.
Auf den Märkten
Um Gewürze und Kräuter sowie die verschiedenen exotischen Früchte und Gemüse zu erleben, empfehlen wir einen Besuch der lokalen Märkte. Sie bieten eine Fülle unterschiedlicher Sorten. Wir waren mehrmals in Dikwella und Tangalle auf dem Markt. Ein Genuss für unsere Augen, Nasen, Ohren und Münder!
Wenn wir nicht wussten, welches Obst und Gemüse vor uns liegt oder uns unsicher waren, ob es wirklich reif ist, haben uns die Einheimischen immer äußerst freundlich geholfen. Sie suchten uns reife, sogar besonders schöne bzw. makellose Früchte aus, nannten die Namen (auf Singhalesisch oder Englisch) oder holten jemanden dazu, der erklären oder helfen konnte. Oftmals durften wir direkt probieren. So wurden unsere Marktbesuche nicht nur kulinarisch, sondern auch menschlich zu einem besonderen Erlebnis.


Blumen
Sri Lanka ist berühmt für seine farbenfrohe Blütenpracht, die in Gärten, Tempeln und an Wegesrändern das ganze Jahr über leuchtet. Obwohl wir zahlreiche weitere Blumen gesehen haben, möchten wir hier nur eine kleine Auswahl jener Blüten vorstellen, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind:
Besonders auffällig ist der Blaue Wasserlotos (auch als Stern-Seerose bekannt, Nymphaea nouchali). Als Nationalblume des Landes schmückt er zahlreiche Teiche und Seen und steht symbolisch für Reinheit, Wahrheit, Spiritualität und Erleuchtung.
Ein weiterer Inbegriff tropischer Schönheit ist die Frangipani (Plumeria). Ihre intensiv süß duftenden Blüten in Weiß, Gelb oder zartem Rosa gelten ebenfalls als Zeichen von Reinheit und entfalten im warmen Klima Sri Lankas fast ganzjährig ihre volle Pracht.
Auch Jasmin (Jasminum sambac) begegnet man vielerorts: in Gärten wie auch als Bestandteil religiöser Zeremonien. In der buddhistischen Tradition Sri Lankas symbolisiert er Hingabe, Vergänglichkeit und spirituelle Reinheit. Seine kleinen, weißen Blüten öffnen sich bevorzugt in den Abendstunden und verströmen einen betörenden Duft.
Ein echter Blickfang ist die Indische Uhrwinde (Thunbergia mysorensis), eine tropische Kletterpflanze mit spektakulären, traubenförmigen Blüten in sonnigen Gelb- bis Rottönen. Ihre nektarreichen Blüten locken besonders Kolibris und große Schmetterlinge an und machen sie zu einem Anziehungspunkt für Mensch und Tier gleichermaßen.
Früchte
Auf den Märkten konnten wir nicht nur Pfeffer, Chili, Curryblätter, Koriander und Zitronengras ganz frisch kaufen, sondern auch allerlei exotische Früchte wie reife, geschmacklich sehr vielfältige Papaya (in Sri Lanka gibt es mindestens fünf verschiedene Sorten), Ananas, Mango, Bananen (über zehn Sorten, klein und groß, rot und gelb) und ihre rot-violetten Blütenkolben, Passiflora (dazu zählen sowohl gelbe Maracujas als auch violette Passionsfrüchte), Jackfrucht (engl. jackfruit), Durian, Avocado, Limetten, Garcinia (singhalesisch Goraka, auch als Malabar-Tamarinde bekannt), Holzäpfel (auch Elefantenäpfel genannt, engl. wood apple) und Stachel-Annone (singhalesisch Katu Anoda, auch als Sauersack bekannt, engl. soursop).
Garcinia bzw. Goraka kannten wir noch nicht. Garcinia-Extrakt entdeckten wir als Zutat in unserer Ayurveda-Zahnpasta; die getrockneten Früchte werden als säuerliches Gewürz beispielsweise für Currys verwendet.
Auf Holzapfel und Stachel-Annone wurden wir erst durch entsprechende Smoothies aufmerksam. Beide Früchte eigenen sich hervorragend für erfrischende Getränke: die Annone schmeckt süß-säuerlich und ist im reifen Zustand wunderbar cremig. Der Geschmack des Holzapfels ist sauer und erinnert an grünen Apfel.
Bei einem unserer Markt-Besuche haben wir die kleinen Nelli-Früchte vom Amla-Baum (Phyllanthus emblica) probiert, bekannt als Indische Stachelbeeren, allerdings waren sie sehr hart und sauer und vermutlich nicht reif genug, um sie roh zu essen, ebenso die Guaven, die wir dort gesehen haben. Vor allem Guaven mit rötlichem Fruchtfleisch interessierten uns, die kannten wir noch nicht.
Gern gegessen hätten wir Mangostane, Rambutan (verwandt mit Litschi) und vor allem Sapote, doch hatten diese im Februar, als wir da waren, keine Saison.
In Sri Lanka gibt es zwei Sorten der Sapote, auch Breiapfel genannt (singhalesisch Lawulu): Amarillo (reife Früchte sind orange-gelb) und Sapotille (bräunlich, Aussehen der Früchte erinnert an Kiwi). Die Sapote Amarillo, die sehr süß und lecker und ein echtes Geschmackserlebnis sein soll, wird wohl nur selten auf den lokalen Märkten angeboten, da vollreife Früchte plötzlich aufplatzen können und sich dadurch nicht gut verkaufen lassen. Vielleicht haben wir bei einer unserer nächsten Reisen das Glück, direkt von einem Sapoten-Baum zu naschen!















Gemüse
Neben verschiedenen Sorten von Auberginen, Kartoffeln, Kürbissen, Kohl, Tomaten, Zwiebeln, Rüben und Möhren haben wir auch exotisches Gemüse entdeckt wie:
Bitter-Melonen oder Bitter-Gurken (Momordica charantia)
Flügel-Bohnen (auch als Goa-Bohnen bekannt, Psophocarpus tetragonolobus)
Flügel-Gurken (Luffa acutangula)
Okra (Abelmoschus esculentus)
Schlangen-Bohnen (auch als Spargel-Bohnen bekannt, Vigna unguiculata, engl. yard long beans), farblich von grün bis lila variierend
Schlangen-Gurken (auch als Schlangen-Kürbis bekannt, Trichosanthes cucumerina)
Sengmora (erinnert an Wasser-Spinat, Lasia spinosa, engl. spiny arum)
kleine grüne bis gelbe Stachel-Kürbisse (Momordica dioica, engl. spiny gourd)
kleine grün-weiße Thai-Auberginen (Solanum melongena)
Auf den Märkten sahen wir neben Zuckerrohr auch Kenda-Blätter (Macaranga peltata, engl. Kenda leaves), die für das süße Gericht Helapa verwendet werden oder auch, um Jaggery einzuwickeln.
Heilpflanzen
Heilpflanzen spielen in der traditionellen ayurvedischen Medizin eine große Rolle. In Tangalle wurden wir, als wir nach den bei der ayurvedischen Massage verwendeten Pflanzen fragten, spontan durch einen Gewürzgarten geführt. Zu jeder Pflanze erklärte uns eine fachkundige Frau die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten, Anwendungen und Heilwirkungen und zeigte auf, welche Pflanzenteile essbar sind. Besonders beeindruckend war, wie viele Pflanzen komplett essbar sind – von der Wurzel über die Rinde bis hin zu Blatt und Blüte, wie etwa der Beli-Baum.
Folgende Pflanzen konnten wir sehen, riechen und teilweise auch probieren:
Akkapana (Bryophyllum pinnatum oder Kalanchoe pinnata, engl. life plant oder miracle leaf)
> fördert die Wundheilung, lindert Entzündungen, unterstützt bei Husten und Atemwegserkrankungen, hilft gegen Nieren- und Blasenbeschwerden und wird im Ayurveda vielseitig als Heilpflanze genutzt
Beli-Baum (auch Belli, Bengalische Quitte, Aegle marmelos, engl. bael tree)
> fördert die Verdauung, wirkt entzündungshemmend, unterstützt bei Magen-Darm-Beschwerden, stärkt das Immunsystem und wird in der ayurvedischen Medizin vielfältig eingesetzt
Curry-Baum (Murraya koenigii, engl. curry tree)
> wirkt antioxidativ, unterstützt die Verdauung, senkt den Blutzucker, fördert die Herzgesundheit und wird in der ayurvedischen Medizin vielseitig genutzt
Hana (Bengalhanf, Crotalaria juncea, engl. sunn hemp)
> besitzt entzündungshemmende sowie antioxidative Eigenschaften
Kalanduru (Zypergras, Cyperus rotundus, engl. nut grass)
> wirkt entzündungshemmend, fördert die Verdauung, lindert Menstruationsbeschwerden und wird in der traditionellen Medizin vielfältig eingesetzt
Kathurumurunga (Turi-Baum, Sesbania grandiflora, engl. hummingbird tree)
> stärkt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Verdauung und wird in der ayurvedischen Medizin vielseitig verwendet
Katu Anoda (Stachel-Annone, Annona muricata, engl. soursop)
> wirkt entzündungshemmend, unterstützt das Immunsystem, hilft bei Verdauungsproblemen und wird traditionell zur Krebsprävention genutzt
Kohila (auch Sengmora, Dornige Lasie, Lasia spinosa, engl. lasia)
> wirkt entzündungshemmend, fördert die Verdauung, unterstützt die Wundheilung und wird in der traditionellen Medizin vielseitig genutzt
Navahandi (Bleistiftstrauch, Euphorbia tirucalli, engl. mistletoe oder spaghetti cactus)
> wirkt entzündungshemmend, wird traditionell gegen Hautkrankheiten eingesetzt und besitzt schmerzstillende Eigenschaften
Pandan (auch als ostasiatische Vanille bekannt, Pandanus amaryllifolius, engl. pandan)
> wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Verdauung, lindert Schmerzen und wird in der traditionellen Medizin vielseitig verwendet
Polpala (Aerva lanata, engl. mountain knotgrass)
> wirkt harntreibend, unterstützt die Nierenfunktion, lindert Entzündungen und wird bei Harnwegsbeschwerden eingesetzt
Portia-Baum (Thespesia populnea, engl. portia tree)
> wirkt entzündungshemmend, fördert die Wundheilung, wird bei Hautproblemen eingesetzt und besitzt antimikrobielle Eigenschaften
Rathmal (auch Rathambala, Ixora coccinea, engl. Ixora oder jungle geranium)
> wirkt entzündungshemmend, fördert die Wundheilung, unterstützt die Hautpflege und wird in der traditionellen Medizin gegen Infektionen genutzt
Sandelholz-Baum (Santalum album, engl. sandalwood)
> wirkt beruhigend, entzündungshemmend, fördert die Hautgesundheit und wird in der Aromatherapie sowie in der traditionellen Medizin verwendet
Sariva (Hemidesmus indicus, engl. Indian sarsaparilla)
> wirkt entgiftend, entzündungshemmend, unterstützt die Hautgesundheit und wird in der ayurvedischen Medizin zur Reinigung des Körpers eingesetzt
Shatavari (Indischer Spargel, Asparagus racemosus, engl. shatavari asparagus)
> stärkt das Immunsystem, unterstützt die weibliche Gesundheit, wirkt entzündungshemmend und fördert die Verdauung
Tamarinde (Tamarindus indica, engl. tamarind)
> fördert die Verdauung, wirkt antioxidativ, lindert Entzündungen und unterstützt die Herzgesundheit
Thippili (Langer Pfeffer, Piper longum, engl. long pepper)
> regt die Verdauung an, wirkt entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und wird bei Atemwegserkrankungen eingesetzt
Wel Kohila (auch Wal Kohila, Purpurtute, Syngonium angustatum, engl. syngonium)
> wirkt entzündungshemmend, fördert die Wundheilung, wird zur Behandlung von Hautproblemen genutzt und hat entgiftende Eigenschaften
Zitronengras (Cymbopogon citratus, engl. lemongrass)
> wirkt beruhigend, fördert die Verdauung, lindert Entzündungen und besitzt antibakterielle Eigenschaften







Ingwerartige
Es ist sehr interessant, einmal eine Kurkuma- oder eine Ingwer-Pflanze zu sehen. Wir kennen ja in der Regel nur die daraus gewonnenen Gewürze. Kurkuma, Ingwer und Kardamom gehören zu den Ingwergewächsen (Zingiberaceae) sowie zur darüberliegenden botanischen Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales); ihre Blätter ähneln sich. Sie teilen nicht nur ihre botanische Verwandtschaft, sondern auch beeindruckende Heilkräfte:
Die leuchtend gelbe Wurzel Kurkuma (auch als Gelbwurz bekannt, Curcuma longa, engl. turmeric) wird seit Jahrtausenden in der ayurvedischen und chinesischen Medizin verwendet. Der Hauptwirkstoff Curcumin wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und unterstützt die Leberfunktion. Kurkuma wird häufig bei Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. In Kombination mit schwarzem Pfeffer wird die Bioverfügbarkeit des Curcumins deutlich erhöht.
Ob als Tee, in Currys oder frisch gekaut – Ingwer (Zingiber officinale, engl. ginger) ist ein echter Alleskönner. Er hilft bei Übelkeit, Reisekrankheit, Erkältungen und regt die Verdauung sowie den Stoffwechsel an. Seine ätherischen Öle und der Scharfstoff Gingerol wirken entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd.
Der aromatische Kardamom (Elettaria cardamomum, engl. cardamom) verfeinert nicht nur Chai-Tee oder orientalische Speisen, sondern besitzt auch medizinische Wirkung. Er gilt als krampflösend, verdauungsfördernd und stimmungsaufhellend. In der Naturheilkunde wird er bei Blähungen, Magenbeschwerden und Mundgeruch empfohlen.
Krepp-Ingwer (in Sri Lanka als Tebu oder Koltan bekannt, Cheilocostus speciosus, früher Costus speciosus, engl. crepe ginger oder spiral ginger) gehört ebenfalls zu den Ingwerartigen. Die Pflanze wird im Ayurveda seit Jahrhunderten verwendet und hat ebenfalls beachtliches Heilpotenzial: Die Wurzel und Blätter besitzen entzündungshemmende, harntreibende und verdauungsfördernde Eigenschaften. In der Volksheilkunde gilt er als natürliches Mittel zur Blutzuckersenkung – ein potenzieller Helfer bei Typ-2-Diabetes. Außerdem zeigen seine Inhaltsstoffe antibakterielle Wirkung, fördern die Wundheilung und werden bei Hautproblemen oder leichten Infektionen eingesetzt.
Kapok-Baum
Der Kapok-Baum (Ceiba pentandra, engl. kapok) sieht nicht nur wegen seiner mächtigen Brettwurzeln beeindruckend aus. Als einer der größten Bäume des tropischen Regenwaldes kann er bis zu 75 Meter hoch, sein Stamm über drei Meter dick werden. Nicht zuletzt kann er ein stolzes Alter von über 500 Jahren erreichen.
Junge Bäume sind gut erkennbar an den spitzen, kegelförmigen Stacheln, die ihren Stamm dicht bedecken. Bekannt ist Kapok auch als Woll-Baum. Seinen Namen verdankt er dem baumwollähnlichen Flaum, der aus seinen Samenschoten bzw. Früchten gewonnen wird, die – im unreifen Zustand grün, später braun – wie längliche Kapseln an den Ästen hängen. Seine flauschigen Fasern kommen in der Textilproduktion zum Einsatz, seine fettreichen Samen werden für Seifen oder Speiseöle verwendet und aus seinem weichen Holz können verschiedene Gegenstände gefertigt werden.
Ursprünglich stammt Kapok aus anderen tropischen Regenwäldern, insbesondere Mittel- und Südamerika, wo sich zahlreiche Mythen um diesen Baum ranken.


Mimose
Die Mimose (Mimosa pudica, engl. sensitive plant) fasziniert durch ihre ungewöhnliche Reaktion auf Berührung: Fasst man ihre Blätter an, klappen sie blitzschnell zusammen – ein natürlicher Schutzmechanismus vor Fressfeinden.
Mimosen stammen aus Südamerika, sind aber heute weltweit verbreitet und beliebte Zierpflanzen. In Sri Lanka haben wir sie häufig flächendeckend auf Wiesen und an Wegesrändern entdeckt. Neben ihren empfindlichen Blättern sind auch ihre zarten, rosafarbenen Blüten charakteristisch. Die Mimose ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie lebendig und reaktionsfähig Pflanzen sein können.
Neem, Teak und Ebenholz
Der Neem– oder Niem-Baum (Azadirachta indica, engl. neem), der für seine antibakteriellen Eigenschaften geschätzt wird, ist in Sri Lanka heimisch. Vom Neem-Baum werden nicht nur die Rinde, Blätter, Früchte und Samen genutzt. Sein Holz wird, wie das des ebenfalls hier beheimateten Teak-Baums (Tectona grandis, engl. teak) gerne verwendet, um Möbel herzustellen. Auch das edle schwarze Ebenholz (Diospyros) wächst hier.


Palmen
Sri Lanka beheimatet zahlreiche Palmenarten, die das Landschaftsbild prägen und zugleich eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen spielen. Besonders faszinierend ist die Fischschwanz-Palme (Kithul-Baum, Toddypalme, Caryota urens, engl. fishtail palm), die mit ihren fächerförmigen, fischschwanzähnlichen Blättern sofort ins Auge fällt.
Diese Palme wächst in den feuchten Regionen Sri Lankas und ist mehr als nur ein schöner Anblick. Aus dem Saft der Fischschwanz-Palme wird traditionell Palmzucker gewonnen, der in der lokalen Küche als natürliche Süße geschätzt wird. Außerdem nutzt man Teile der Palme für handwerkliche Zwecke und in der Volksmedizin.
Zimt
Wer hätte gedacht, dass die Stiele von Zimtblättern besonders aromatisch nach Zimt schmecken? Beim Ceylon-Zimt-Baum (Cinnamomum verum, engl. cinnamon tree) wird jedoch vor allem die innere Rinde junger Zweige verwendet – sowohl als Gewürz als auch zu medizinischen Zwecken.
Zimt gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen der Welt. Schon in der ayurvedischen und chinesischen Medizin wurde er wegen seiner wärmenden, heilenden Wirkung geschätzt. Heute wissen wir: Zimt kann weit mehr als nur den Apfelstrudel verfeinern.
Besonders bekannt ist seine blutzuckersenkende Wirkung – ideal für Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Insulinresistenz. Zudem wirkt Zimt entzündungshemmend, antioxidativ und stärkt das Immunsystem. Seine ätherischen Öle, insbesondere Cinnamaldehyd, wirken antibakteriell und antiviral. Auch die Verdauung profitiert: Zimt lindert Blähungen, fördert die Magensaftproduktion und hilft bei Völlegefühl. Die Pflanze kann außerdem den Cholesterinspiegel senken und wirkt anregend und stimmungsaufhellend – besonders wohltuend in der kalten Jahreszeit.
Die Bäume wachsen vor allem im Hinterland der Süd- und Südwestküste und können bis zu 12 Meter hoch werden. Wir konnten aber auch im Sinharaja-Regenwald und in einem Gewürzgarten Zimt-Bäume sehen. Kultivierte Exemplare bleiben durch den Baum-Schnitt deutlich kleiner und sind nicht immer leicht zu erkennen. Es lohnt sich, bei Interesse bei den Einheimischen nachzufragen, wo in der Nähe solche Bäume zu finden sind (Zimt heißt Kurundu auf Singhalesisch). Sie kennen sich in der Regel gut mit der Pflanzenwelt vor Ort aus.
Wer regelmäßig Zimt konsumieren möchte, sollte auf Ceylon-Zimt setzen. Im Gegensatz zum handelsüblichen Cassia-Zimt enthält er nur sehr geringe Mengen Cumarin, das in hoher Dosis leberschädlich wirken kann.

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