Sri Lanka

– Tiere –

Tierwelt in Sri Lanka

Nationalparks

Zu den bekanntesten Tieren Sri Lankas zählt der Sri-Lanka-Elefant (Elephas maximus maximus), eine endemische Unterart des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus). Er lebt ausschließlich auf der Insel und wird als Nationaltier verehrt.

Besonders im Udawalawe-Nationalpark und im Minneriya-Nationalpark können Besucher große Herden in freier Wildbahn beobachten. Anfangs hatten wir vorgehabt, den Udawalawe-Nationalpark zu besuchen, haben uns dann aber vor Ort dagegen entschieden, als wir erfahren haben, dass es auch dort recht überfüllt sein soll, wenn auch weniger als im Yala-Nationalpark. Letzteren haben wir aus diesem Grund von Anfang an gemieden, denn in einem Park voller Jepps im Stau, mit Hetzjagden auf Leoparden und andere Tiere hätten wir uns nicht wohlgefühlt.

Stattdessen blieben wir in Tangalle und im Sinharaja, dem letzten ursprünglichen Regenwald Sri Lankas, der aufgrund seiner einzigartigen Artenvielfalt zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde. Allein von den Terrassen unserer Unterkünfte aus konnten wir schon jede Menge Tiere sehen und hören, und das zu jeder Tageszeit. Es war die richtige Entscheidung für uns!

Je nach Unterkunft oder Organisation kann sich ein Besuch in den Nationalparks für Naturliebhaber trotzdem lohnen, denn es gibt Reiseleiter, die sehr fachkundig sind, sich hervorragend auskennen, die Tiere nicht belästigen, über geeignete Geländewagen verfügen und tatsächlich so fahren, dass man weiter entfernt von der Masse bleibt und die Wege sich nur manchmal kreuzen.

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Sri-Lanka-Elefanten
Ceylon-Huhn

Nationalvogel Ceylon-Huhn

Beim Kajak-Fahren in der Rekawa-Lagune haben wir auch den Nationalvogel Sri Lankas erblickt. Wir hörten das Tier bevor wir es sahen, denn etwas flatterte plötzlich in den Bäumen: das endemische Ceylon-Huhn (Gallus lafayetii, engl. Sri Lanka junglefowl), das nur auf Sri Lanka vorkommt.

Das Ceylon-Huhn symbolisiert Wachsamkeit, Mut und Lebensenergie, vor allem aufgrund seines Verhaltens und seiner Eigenschaften. Hühner sind sehr aufmerksam gegenüber ihrer Umgebung und reagieren schnell auf Geräusche oder Bewegungen, was sie zu zuverlässigen „Wächtern“ macht. Trotz ihrer vergleichsweise kleinen Größe zeigen sie oft mutiges und energisches Verhalten, verteidigen ihr Revier und ihre Küken aktiv gegen Gefahren. Ihr lebhaftes und aktives Wesen steht für Vitalität und Lebensfreude und wird deshalb als Symbol für Lebenskraft geschätzt.

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Affen

In Sri Lanka begegneten uns zwei Affenarten besonders häufig; beide gehören zur Familie der Meerkatzenverwandten: die endemischen, nur hier vorkommenden Ceylon-Hutaffen (Macaca sinica, engl. toque macaque) und die Südlichen Hanuman-Languren (Semnopithecus priam thersites, engl. tufted grey langur). Der Name Meerkatze stammt vermutlich daher, dass die ersten Exemplare dieser Tiere über das Meer von Afrika nach Europa gebracht wurden und ihr Körperbau an eine Katze erinnert.

Während die Languren vorwiegend Pflanzen gefressen haben, konnten wir die Makaken dabei beobachten, wie sie fast alles zu sich genommen haben – unter anderem waren sie sehr auf unser Frühstück aus. Einmal sahen wir verzückt zwei Hutaffen dabei zu, wie sie auf unserer Terrasse eine Art Kunststück vollführten. Wir bemerkten gerade noch rechtzeitig, dass sich von hinten ein anderer Affe herangeschlichen hatte, um unser Essen zu klauen. Einmal abgelenkt und nicht hingeschaut – weg ist es! Gerade die Makaken in Dikwella und Hiriketiya waren sehr geschickt und einfallsreich, um an etwas Essbares zu kommen – beispielsweise über das Dach von oben durch die offene Terrassentür, während wir gerade nach unten guckten.

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Südlicher Hanuman-Langur
Ceylon-Egel

Blutegel

Im Regenwald kamen wir das erste Mal mit Blutegeln, so genannten Ceylon-Egeln (Haemadipsa zeylanica, engl. leech) in Berührung, die es geschafft haben, trotz Anti-Blutegel-Socken und mit Salz eingeschmierter Schuhe, unter unsere T-Shirts und Hosen zu kriechen. Einige davon konnten wir live beim Hochkrabbeln beobachten: zuerst ganz dünn und lang, waren die mit Blut vollgesaugten Egel dick und wulstig. Bis auf die blutverschmierte Kleidung war dies aber nicht weiter unangenehm, die Saugstellen waren nicht schmerzhaft und bald schon war nichts mehr davon zu sehen. Die kleinen Blutsauger waren vor allem nachts aktiv; tagsüber begegneten wir ihnen kaum.

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Echsen

Zur Vielfalt an Reptilien in Sri Lanka gehören auch die Agamen. Sie bilden eine eigene Familie innerhalb der Tiergruppe der Echsen. Viele von ihnen sind endemisch, das heißt sie kommen nur in Sri Lanka vor und nirgendwo sonst auf der Welt.

Dazu gehören die Sri Lanka-Agame (auch als Pfeif-Echse bekannt, Calotes liolepis, engl. whistling lizard) und die Känguru-Agame (Otocryptis wiegmanni, engl. kangaroo lizard), die schnell auf ihren großen Hinterbeinen davonsprinten kann, wenn sie Gefahr wittert.

Im Sinharaja entdeckten wir eine beeindruckende Lyrakopf-Agame, die größte in Sri Lanka endemische Agamen-Art (Lyriocephalus, engl. hump-nosed oder lyreshead lizard). Der Name bezieht sich auf die besondere Kopfform des Männchens, die an die Form einer Lyra, ein antikes Saiteninstrument, erinnert.

Wir erspähten auch Blutsauger-Agamen (auch als verschiedenfarbige Schönechse oder Drachenechse bekannt, Calotes versicolor, engl. oriental garden lizard). Wie Chamäleons können sie ihre Farbe wechseln und jedes ihrer Augen in verschiedene Richtungen bewegen. Der Name stammt von der kräftig roten bis blutroten Färbung, die Männchen in der Paarungszeit vor allem am Kopf und Hals zeigen. Dieses Farbspiel wirkt auf Beobachter so auffällig, dass sich in einigen asiatischen Ländern der Name „Blutsauger“ eingebürgert hat.

Fast vorbeigegangen wären wir an einer gut im Blattgrün versteckten Sägerücken-Agame (Calotes calotes, engl. green forest lizard). Eigentlich sind wir recht geübt darin, Tiere zu entdecken – aber diese hier konnten wir einfach nirgendwo im Busch finden, bis der amüsierte Ranger sie uns schließlich gezeigt hat. Und tatsächlich! Erstaunlich, wie gut sich manche Echsen tarnen können.

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Lyrakopf-Agame
Golden Mahseer

Fische

In den Süßgewässern des Sinharaja, in den Flüssen und bei den Wasserfällen, haben wir wunderschöne Golden Mahseer (Tor putitora) erblickt. Es waren Jungtiere, denn sie können über zwei Meter lang werden und über 50 kg wiegen. Darauf verweist auch ihr Name, denn „maha“ bedeutet in der altindischen Sanskrit-Sprache „groß“. Aufgrund ihrer goldenen Farbe gelten sie als göttlich und werden seit Tausenden von Jahren auf dem gesamten indischen Subkontinent verehrt.

Da diese Karpfenart empfindlich auf Störungen reagiert, weist ihr Vorkommen auf eine gute Wasserqualität und ein stabiles, gesundes Ökosystem hin. Der beliebte Speisefisch gilt heute als stark gefährdet.

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Fledermäuse

In der Dämmerung flogen über uns regelmäßig imposante Riesen-Flughunde (Pteropus giganteus giganteus, engl. Indian flying fox) mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,5 Metern. Erst bei Sonnenuntergang werden sie richtig aktiv. Flughunde sind tatsächlich Fledermäuse – nur größer als die meisten anderen Fledermaus-Arten und sie haben ein auffälliges, hundeähnliches Gesicht – daher der Name „Flughund“.

Anders als viele kleine Fledermäuse, die Insekten fressen, ernähren sich Flughunde vor allem von Früchten und Nektar. Auf der Suche nach Nahrung leisten sie Erstaunliches: Sie bestäuben Pflanzen, verbreiten Samen und tragen damit maßgeblich zum Erhalt der Wälder bei. Das funktioniert so:

Sie beißen die Frucht an, schlucken oft nur den saftigen Teil und spucken die festen Kerne oder Samen später an einem anderen Ort wieder aus. So verteilen sie die Samen über weite Strecken. Manchmal tragen sie die Früchte auch weg und fressen sie erst später, was die Verbreitung ebenfalls unterstützt.
Beim Saugen am Blütennektar bleiben Pollen an ihrem Fell oder Kopf hängen. Wenn sie zur nächsten Blüte fliegen, übertragen sie diese Pollen und sorgen so für die Bestäubung (ähnlich wie Bienen). Besonders bei nachtblühenden Pflanzen sind Flughunde wichtige Bestäuber, da viele andere Tiere nachts nicht aktiv sind.

Obwohl sie auf manche Menschen furchteinflößend wirken mögen, sind Flughunde völlig harmlos. Es ist faszinierend, sie zu beobachten. Sri Lanka bietet dafür beste Gelegenheiten.

Auch die kleinen Fledermäuse haben wir gesehen. Im Sinharaja-Regenwald kam uns jede Nacht eine sogenannte Schneider-Rundblattnase (Hipposideros speoris, engl. Schneider’s leaf-nosed bat) besuchen und vollführte – so sah es aus – ein Tänzchen für uns.

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Riesen-Flughund
Riesenhörnchen

Hörnchen

Von einem Tier waren wir im Sinharaja ganz besonders überrascht – wir wussten gar nicht, dass es Riesenhörnchen (Ratufa macroura, engl. grizzled giant squirrel) gibt! Sie gehören zu den größten Hörnchen-Arten weltweit.

Die kleineren Hörnchen – das Dunkle Palmenhörnchen (endemische Art, Funambulus obscurus, engl. dusky palm squirrel) sowie das Indische Palmenhörnchen (Funambulus palmarum, engl. Indian palm squirrel) hatten wir schon des Öfteren in Sri Lanka gesehen, aber ein Hörnchen von über 30 Zentimetern Länge? Der Schwanz ist da nicht mit einberechnet, denn der ist nochmal in etwa genauso lang. Was für ein Glück, dass wir es sehen durften!

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Hunde

Besonders angenehm empfanden wir die Straßenhunde in Sri Lanka. Vor allem in Tangalle waren es sehr freundliche Tiere, die uns jeden Morgen auf dem Weg zum Strand und abends wieder zurück begleitet haben – natürlich nur so weit, wie es das jeweilige Revier zuließ. Wir vermissen sie, denn es waren tolle Wegbegleiter.

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Einer unserer tierischen Begleiter
Baumbohrer

Insekten

Was die Insekten betrifft, so erscheinen sie fast unzählbar. Neben Schmetterlingen, Motten und ihren Raupen umfassen sie Käfer, Schrecken, Spinnen, Hautflügler wie Ameisen und Bienen sowie Libellen.

In Erinnerung geblieben sind uns die schwarzen Bienen (Tetragonula iridipennis, engl. dammar bee) und Holzbienen (Xylocopa, engl. carpenter bee) sowie die Zikaden, darunter die schwarz-weiße Laternenträger-Zikade (Pyrops maculatus, engl. lantern bug oder lantern fly). Ihr charakteristischer Rüssel hat der Zikade ursprünglich ihren Namen gegeben, da die Menschen einst dachten, er würde nachts leuchten.

Direkt bei unserer Unterkunft haben wir eine beeindruckende, handgroße Bockkäferart namens Baumbohrer (Batocera rufomaculata, engl. longhorn beetle) entdeckt, deren Larven sich in die Stämme von Obstbäumen bohren. Von ganz nah konnten wir auch die Indische Riesengottesanbeterin (Hierodula membranacea, engl. praying mantis) und eine Bürstenspinner-Raupe beobachten (es gibt mehrere Arten). Von den Schmetterlingen ist uns die schwarz-rote Gewöhnliche Rose (Pachliopta, engl. common rose) besonders in Erinnerung geblieben, ferner die orangene Falterart Terpsichore (Acraea terpsicore, engl. tawny coster), da wir sie so zahlreich gesehen haben.

Es gibt Insekten, die für die Tarnung ein braunes oder grünes Blatt imitieren, darunter die braune Blatt-Schrecke (Typophyllum laciniosum, engl. leaf mimic katydid) und die grüne Molpa-Schrecke (Molpa bilineolata). Auch die Gespenst-Schrecken sind, wie ihr Name erahnen lässt, fast unsichtbar. Beeindruckend waren auch die Riesentausendfüßer (Ktenostreptus centrurus, engl. millipede) und die handgroße Philippinische Seidenspinne (Nephila pilipes pilipes, engl. northern golden orb weaver).

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Krebse

Die Krebstiere finden wir jedes Mal besonders spannend, allein schon aufgrund ihrer Vielfalt. Krebse oder Krabben, was ist der Unterschied? Grundsätzlich gehören alle Krabben zu den Krebsen. Wir haben Landeinsiedler-Krebse (Coenobita rugosus) gesehen, die sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung fressen und bei Dämmerung oder Nacht immer etwas gruselig auf uns wirken. Am Strand sind sie häufig in der Nähe der Gebüsche anzutreffen, und man muss aufpassen, nicht aus Versehen auf sie zu treten, wenn man keine Taschenlampe dabei hat.

Ein besonders schönes Erlebnis hatten wir mit einem Mangroven-Krebs, wohl einer Blauen Landkrabbe (Cardisoma guanhumi, engl. blue land crab), die sehr neugierig und mit uns zu kommunizieren schien. Wir haben uns recht lange bloß gegenseitig angeschaut, und irgendwann fing die Krabbe an, langsame Bewegungen mit einer ihrer Scheren zum Mund zu machen, als würde sie Nahrung zu sich nehmen. Wollte sie uns damit mitteilen, dass sie was zu fressen haben möchte? Alles in allem hinterließ sie einen bleibenden Eindruck. Auffällig waren ihre borstigen Beine, weswegen wir uns nicht sicher sind, ob es sich tatsächlich um eine Blaue Landkrabbe handelte. Von ihrer Form her interessant war auch die Gepunktete oder Gelbe Mondkrabbe (Ashtoret lunaris, engl. spotted moon crab).

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Mangroven-Krebs
Loris

Loris

Die kleinen, nachtaktiven Loris (Lorisidae) gehören zu den faszinierendsten, aber am schwersten zu entdeckenden Bewohnern tropischer Wälder. Mit ihren großen runden Augen, die perfekt an die Dunkelheit angepasst sind, durchstreifen sie in den Nachtstunden das dichte Blätterdach des Regenwaldes.

Sri Lanka ist Heimat des Roten Schlankloris (Loris tardigradus), einer endemischen Art, die nur hier vorkommt und durch Lebensraumverlust stark bedroht ist. Besonders in geschützten Gebieten wie dem Sinharaja finden diese sensiblen Primaten noch Rückzugsräume.

Die Tiere sind äußerst scheu, bewegen sich langsam und beinahe lautlos von Ast zu Ast – ein Verhalten, das ihnen den deutschen Namen „Faulaffen“ eingebracht hat. Doch hinter dieser scheinbaren Trägheit verbirgt sich ein hochspezialisiertes Überlebensverhalten: Ihre bedächtigen Bewegungen helfen ihnen, unentdeckt zu bleiben – sowohl für Beutegreifer als auch für neugierige Menschen.

Eine Sichtung ist ein seltenes und kostbares Erlebnis. Meist gelingt sie, wie bei uns, nur mit einem ortskundigen Guide bei nächtlichen Wanderungen.

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Meeresschildkröten

Fasziniert haben uns auch die Meeresschildkröten, die ab Sonnenuntergang anzutreffen sind. Entlang der Küsten Sri Lankas kommen fünf verschiedene Arten zur Eiablage an Land: Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata, engl. Hawksbill), Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta, engl. Loggerhead), Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas, engl. Green sea turtle), Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea, engl. Olive Ridley) und Lederschildkröte (Dermochelys coriacea, engl. Leatherback).

Welche genau wir gesehen haben, können wir nicht sagen, da wir sie alle nur bei Dunkelheit und von weitem erblickt haben. Die Lederschildkröte, die etwa zwei Meter lang werden kann, war es sicher nicht, denn die Schildkröten waren kleiner (Panzerlänge geschätzt max. ein Meter). Anhand dessen, was wir im Mondlicht erkennen konnten, waren es vermutlich Grüne oder eher Oliv-Bastardschildkröten. Wir durften die Schildkröten mehrmals und ganz in Ruhe mit einem gewissen Abstand bei unseren abendlichen Strandspaziergängen beobachten. Bei Vollmond kann man die dunklen glänzenden Panzer der Schildkröten schon von weitem sehen und dann entsprechend Rücksicht nehmen, ggf. längere Zeit warten, bis die Schildkröte sich von alleine weiter entfernt hat.

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Meeresschildkröte bei Vollmond
Mungo mit Pfauen-Pärchen

Mungos

Mungos haben wir in Sri Lanka zum ersten Mal erblickt, allerdings nur von Weitem. Die kleinen flinken Raubtiere sind immer recht schnell wieder im Gebüsch verschwunden, genauso wie die Hasen, genauer Schwarznacken-Hasen (Lepus nigricollis nigricollis, engl. Indian hare).

In Sri Lanka leben mehrere Arten von Mungos. Besonders häufig sieht man den Indischen Mungo (Herpestes edwardsii) mit seinem graubraunen Fell und dem langen buschigen Schwanz. Er ist bekannt für seine Schnelligkeit und seinen Mut – sogar Kobras zählt er zu seiner Beute, weshalb Mungos mancherorts als Glücksbringer gelten.

Mungos sind meist tagaktiv und bewegen sich geschickt durch Buschland, Felder und Waldränder. Man sieht sie oft am Straßenrand oder huschend durchs Unterholz. Die besten Chancen, Mungos zu sehen, ergeben sich frühmorgens und in der Dämmerung. Sie leben meist als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen und ernähren sich von Insekten, kleinen Wirbeltieren, Eiern und Früchten.

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Pfauen

In keinem anderen Land haben wir bisher so viele Blaue Pfauen (Pavo cristatus) in freier Wildbahn gesehen, wie in Sri Lanka. Diese Vogelart ist überraschend flink und kann sogar fliegen, wenn auch nur kurze Strecken. Insbesondere ab Dikwella kann man sie gefühlt an jeder Ecke sehen, an Land und in den Bäumen.

In Sri Lanka ist der Blaue Pfau mehr als nur ein schöner Vogel – er ist ein religiös verehrtes und kulturell bedeutendes Tier, das Spiritualität, Anmut, Schönheit und Würde miteinander verbindet. Seine farbenprächtigen Federn gelten als Zeichen von Reichtum und Eleganz. Im Hinduismus ist der Pfau das Reittier (Vahana) des Kriegsgottes Murugan (auch Kataragama genannt), der in Sri Lanka besonders verehrt wird. In vielen buddhistischen Darstellungen symbolisiert der Pfau Reinheit, Weisheit und Glück.

Besonders viel Glück hatten wir, den beeindruckenden, recht langen Balztanz eines Männchens zu erleben. Dabei schlug es sein spektakuläres Federkleid auf, übersät mit über 100 metallisch glänzenden „Augen“. Es war amüsant zu beobachten, wie das Weibchen, dem dieser Tanz galt, trotzdem ganz unbeeindruckt an ihm vorbeiging.

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Blauer Pfau
Nasen-Peitschennatter

Schlangen

Besonders beeindruckt hat uns die Kettenviper (Daboia russelii, engl. Russell’s viper), die wegen ihres wirksamen Gifts und ihres häufigen Auftretens im Siedlungsbereich als gefährlichste Schlange Südostasiens gilt. Auch wir haben sie am Ende einer Ortschaft nachts auf dem Weg in den Regenwald angetroffen und respektvoll Abstand gehalten.

Weitere nachtaktive Schlangen, die wir teilweise recht lange beobachten konnten: eine grüne, leicht giftige Nasen-Peitschennatter (Ahaetulla nasuta, engl. green vine snake), eine ebenfalls grüne, giftige Weißlippen-Bambusotter (Trimeresurus albolabris, engl. green pit viper) und eine endemische, also nur hier vorkommende, harmlose Wolfszahnnatter (Lycodon carinatus, engl. Ceylon wolf snake).

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Schnecken und Frösche

Wir haben im Sinharaja zahlreiche Schnecken entdeckt. Auch Amphibienliebhaber kommen auf ihre Kosten: Sri Lanka ist Heimat vieler Froscharten, die im feuchten Regenwald leben. Besonders im Dunkeln wirken ihre großen schwarzen Augen faszinierend.

Unter anderem begegneten wir dem endemischen Gewöhnlichen Strauch-Frosch (Pseudophilautus popularis, engl. common shrub frog). Auf unserer Terrasse in Tangalle landete einmal ein Frosch mit netzartig gemusterten Oberschenkeln – eine ebenfalls ausschließlich hier vorkommende Art: Pseudophilautus reticulatus (engl. reticulated thigh frog).

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Strauch-Frosch
Asia-Skorpion

Skorpione

Erstmals haben wir auch Skorpione gesehen, die zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida) gehören. Im Regenwald entdeckten wir den blau-schwarzen Asia-Skorpion (Heterometrus cyaneus, engl. Asian blue forest scorpion). Trotz seiner beeindruckenden Größe von bis zu 15 Zentimetern ist er für Menschen nicht wirklich gefährlich: Sein Gift ist vergleichbar mit einem Bienenstich – schmerzhaft, aber nicht lebensbedrohlich. Tagsüber versteckt er sich im feuchten, lockeren Waldboden, unter Laub oder Holz, nachts geht er auf Insektenjagd.

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Tiere bei Nacht

In Sri Lanka gibt es noch sehr viele Glühwürmchen und Schlangen. Das Land ist dadurch auch bei Nacht bezaubernd. Eine Nachtwanderung durch den Sinharaja Regenwald ist etwas ganz Besonderes. Über vier Stunden waren wir in der Dunkelheit unterwegs. Es war großartig, dass es uns dank unseres Wanderführers möglich war, dort längere Zeit einfach nur zu sitzen, den nächtlichen Geräuschen des Regenwaldes zuzuhören und unzählige Glühwürmchen zu beobachten. Alle Geräte – Handys und Kameras – waren aus, und wir waren ganz still. Dieser Moment war einfach magisch!

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Glühwürmchen
Abenddämmerung an der Rekawa Lagune

Vögel

Mit über 400 Vogelarten, darunter viele endemische Spezies, ist Sri Lanka ein wahres Paradies für Vogelliebhaber. Ebenso wie die bunten Schmetterlinge konnten wir viele Vögel nur flüchtig bewundern, vor allem rund um die Rekawa-Lagune bei Tangalle und im Sinharaja-Regenwald.

Darunter Eisvögel wie den Weißkehligen Eisvogel (Halcyon smyrnensis, engl. white-breasted kingfisher), endemische, besonders flinke Blauschwanz-Sittiche (Psittacula calthropae, engl. Layard’s parakeet), Asiatische Paradies-Schnäpper (Terpsiphone paradisi, engl. Indian paradise flycatcher), Schwarzkopf-Ibisse (Threskiornis melanocephalus, engl. black-headed ibis), von weitem einen Pelikan, verschiedene Arten Reiher und – was tagsüber sehr selten ist – einen endemischen Fisch-Uhu (Ketupa zeylonensis zeylonensis, engl. brown fish owl).

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Warane

Neben Reptilien wie Schildkröten, Schlangen, Echsen und Geckos haben wir auch Warane gesehen, an Land vor allem den Bengalwaran (Varanus bengalensis, engl. Bengal monitor), in den Lagunen auch den Bindenwaran (Varanus salvator salvator, engl. water monitor). Die Tiere wirkten auf uns sehr majestätisch und schienen die Ruhe selbst.

Warane ernähren sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Reptilien, Amphibien, Fischen, Eiern, kleinen Vögeln und gelegentlich auch von Aas. Sie sind opportunistische Allesfresser und passen ihre Nahrung dem Angebot in ihrem Lebensraum an.

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Bengalwaran
Wasserbüffel

Wasserbüffel

Wasserbüffel (Bubalus bubalis, engl. water buffalo) halten sich bevorzugt in Feuchtgebieten, Reisfeldern und sumpfigen Wiesen auf. In Sri Lanka sind sie oft in der Nähe von Wasserstellen anzutreffen, wo sie sich suhlen, um sich abzukühlen und Parasiten fernzuhalten.

Sie spielen eine wichtige Rolle in der traditionellen Landwirtschaft, vor allem beim Pflügen von Reisfeldern. Ihr ruhiges Wesen und ihre Kraft machen sie zu geschätzten Arbeitstieren auf dem Land. In Sri Lanka gibt es sowohl domestizierte als auch verwilderte Wasserbüffel. Die wilden Tiere sind scheuer und leben meist in abgelegeneren Gebieten, während die zahmeren oft in Dorfnähe grasen.

In einigen Regionen gelten Wasserbüffel als Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Ihre Milch, insbesondere als Büffelquark (eng. curd), ist eine lokale Spezialität.

Besonders eindrucksvoll ist es, Mütter mit ihren Kälbern zu sehen. Sie bewegen sich meist gemächlich und wirken in ihrer ruhigen Art beinahe stoisch. Dank unseres geduldigen Tuk Tuk-Fahrers konnten wir diese Szene ungestört aus nächster Nähe beobachten – ein besonderes Erlebnis.

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