Philippinen

– Essen & Trinken –


Essen & Trinken auf den Philippinen

Traditionelle Küche

Die Philippinen gelten international nicht in erster Linie als kulinarisches Reiseziel, zumindest verglichen mit anderen Ländern in Südostasien wie Thailand, Vietnam oder Japan. Das hat mehrere Gründe, spiegelt aber nicht unbedingt die Vielfalt oder Qualität der traditionellen Küche wider, die oft unterschätzt wird und weniger bekannt ist. Sie hat ein etwas unscheinbares Image, aber wenn man genauer hinsieht (oder probiert), entdeckt man viele besondere und leckere Gerichte wie Adobo, Pinakbet und Sinigang.

Trotz dieser reichen kulinarischen Vielfalt prägen ungesunde Essgewohnheiten das Bild auf den Philippinen. Fastfood und überzuckerte Getränke sorgen für wachsende gesundheitliche Herausforderungen.

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Sinigang
Hotdogs

Gesund essen – gar nicht so leicht

Das Essen auf den Philippinen ist geprägt von kulturellen Einflüssen aus China, Spanien und insbesondere den USA – letztere zum Nachteil der Bewohner, denn fast überall, vor allem in den Städten, dominieren Fast-Food-Angebote: entweder als Streetfood oder in Restaurants. Der Fokus liegt eher auf viel Fett, Zucker und Fleisch als auf Frische und Kräutern. Das bleibt nicht ohne Folgen: Auf den Philippinen wächst der Konsum kalorienreicher, nährstoffarmer Nahrungsmittel und es gibt zunehmend ein Problem mit Übergewicht und Fettleibigkeit, besonders in städtischen Gebieten und bei Kindern. Gleichzeitig führt zunehmender Bewegungsmangel, etwa durch lange Bildschirmzeiten, zu weiteren negativen gesundheitlichen Auswirkungen.

Traditionell war die philippinische Ernährung eher ausgewogen: viel Reis, Gemüse und etwas Fisch oder Fleisch. In den letzten Jahrzehnten hat sich das stark verändert. Die ursprüngliche Balance hat sich in vielen Regionen zugunsten fleischlastiger Gerichte verschoben, bei denen das Fleisch oft übermäßig gegrillt und teilweise sogar verkohlt serviert wird. Stark verarbeitete Lebensmittel, zuckerhaltige Snacks und Softdrinks sind weit verbreitet. Selbst gesunde Alternativen wie natürlich süße Frucht-Smoothies werden fast immer mit zusätzlichem Zucker angereichert. So steigt die Zahl der Übergewichtigen, während Unterernährung in einigen Teilen des Landes weiterhin ein ernstes Thema bleibt.

Mittlerweile jedoch zeigt sich insbesondere in Manila eine spürbare Gegenbewegung hin zu gesünderer Ernährung. Auch wenn dieser Trend noch nicht weit verbreitet ist, wächst er stetig, was optimistisch stimmt.

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Plastikflut bei Obst und Gemüse

Auf den Philippinen ist es üblich, dass Obst und Gemüse in Supermärkten in Plastik verpackt angeboten werden. Diese Praxis dient vor allem dazu, die Frische zu bewahren und die Ware vor Schmutz und Insekten zu schützen. Auch die praktische Handhabung für Händler und Kunden spielt eine Rolle.

Der übermäßige Einsatz von Plastik führt im Land zu erheblichen Müllproblemen. Immer mehr Menschen vor Ort fordern daher nachhaltige Alternativen und eine Reduzierung von Einwegplastik. Ein Thema, das auch im Zusammenhang mit dem wachsenden Bewusstsein für gesunde Ernährung und Umweltschutz an Bedeutung gewinnt.

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Übermäßiger Plastikeinsatz bei Äpfeln
Gerichte ohne Fleisch

Essen in Gasthäusern

Für uns war es unterwegs nicht immer leicht, gesundes Essen zu finden. Viele Gerichte waren stark frittiert, sehr fleischlastig oder mit viel Zucker zubereitet. Wir wollten uns auch nicht vorwiegend von frischem Obst ernähren – so lecker Mango, Papaya und Co. auch sind, auf Dauer war uns das zu einseitig.

Am besten gegessen haben wir in den kleinen Gasthäusern, in denen wir übernachtet haben. Dort wurde frisch gekocht und die philippinischen Gastgeber waren gern bereit, weniger oder gar keinen Zucker zu verwenden. Auf Wunsch gab es reichlich Gemüse, manchmal aus dem eigenen Garten. Das war für uns die gesündeste und auch authentischste Art, die philippinische Küche zu erleben. So konnten wir auch einige traditionelle Gerichte probieren.

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Pinakbet

Pinakbet ist ein traditionelles philippinisches Gemüsegericht. Es besteht aus einer bunten Mischung regionaler Gemüsesorten wie Bittermelone (Ampalaya), Kürbis, Okra, Auberginen, Bohnen und manchmal auch Tomaten. Gewürzt wird das Ganze mit Bagoong, einer fermentierten Garnelen- oder Fischpaste, die dem Gericht seinen unverwechselbar würzigen, leicht salzigen Geschmack verleiht.

Pinakbet ist ballaststoffreich, enthält viele Vitamine und hat trotz des kräftigen Geschmacks nur wenige Kalorien – sofern es nicht in Öl ertränkt wird, wie es manchmal leider passiert. Wir haben Pinakbet am liebsten gegessen, wenn es frisch zubereitet und nicht zu salzig war – ideal als Beilage zu Reis oder auch mal pur. Ein Gericht, das zeigt, wie lecker und gesund regionales Essen sein kann.

Ursprünglich war Pinakbet ein einfaches Bauernessen: alles, was im Garten wächst, kommt in den Topf. Fleisch war selten oder wurde nur in kleinen Mengen hinzugefügt, beispielsweise etwas Schweinebauch oder getrockneter Fisch zur Aromaverstärkung.

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Pinakbet
Sinigang mit Garnelen

Von Adobo bis Sinigang

Adobo gilt als inoffizielles Nationalgericht der Philippinen: Fleisch, meist Huhn oder Schwein, wird in einer würzigen Marinade aus Sojasauce, Essig, Knoblauch und Lorbeerblättern langsam geschmort. Wer es lieber fruchtig-sauer mag, sollte Sinigang probieren: eine Tamarindensuppe mit Fleisch, Fisch oder Garnelen und viel frischem Gemüse. Kare-Kare ist ein traditionelles philippinisches Schmorgericht in einer cremigen Erdnusssoße, das oft zu besonderen Anlässen oder Familienfeiern serviert wird. Laing ist ein Gericht aus der Region Bicol, das für seinen würzigen und cremigen Geschmack geschätzt wird. Dabei werden getrocknete Taro-Blätter zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili langsam in Kokosmilch gekocht. Neben vielen anderen Speisen, wie dem philippinischen Nudelgericht Pancit, gibt es auch Balut, die wohl berühmteste (oder berüchtigtste) Delikatesse des Landes: ein angebrütetes Entenei, das Mutige mit etwas Salz und Essig genießen. Es wurde uns angeboten, probiert haben wir es aber nicht.

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Getränke

Besonders beliebt sind kalte, süße Erfrischungen: Eistee, bunte Fruchtsäfte und cremige Smoothies, oft mit viel Zucker und manchmal mit Kondensmilch verfeinert. Softdrinks wie Cola oder lokale Marken sind allgegenwärtig und bei Jung und Alt beliebt. Auch Kaffee hat seinen festen Platz: Meist handelt es sich um Instant-Kaffee, der kräftig aufgebrüht und mit reichlich Zucker und gesüßter Kondensmilch genossen wird.

Wer es natürlicher mag, greift zu frischem Kokoswasser, direkt aus der Nuss serviert – ein Getränk aus der Natur, das erfrischt und Mineralstoffe liefert. Ebenfalls beliebt ist Salabat, ein traditioneller Ingwertee, der nicht nur wärmend wirkt, sondern auch bei Halsschmerzen oder zur Stärkung des Immunsystems getrunken wird.

In manchen Regionen gibt es zudem hausgemachte Kräuter- oder Reistees, sowie Getränke aus Pandan-Blättern, deren Aroma an Vanille erinnert.

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Mango Smoothie

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