Philippinen

– Landschaft –

Landschaft auf den Philippinen

Karstfelsen

Karstfelsen

Karstfelsen sind nicht nur geologisch faszinierend, sondern auch landschaftlich reizvoll. Es handelt sich um markante Felsformationen aus Kalkstein, die über Jahrtausende durch Wasser geformt wurden. Sie entstehen in sogenannten Karstlandschaften – Gebieten mit wasserlöslichem Gestein wie Kalk oder Dolomit. Wenn leicht saures Regenwasser in feine Risse des Gesteins eindringt, löst es den Kalk langsam auf. Mit der Zeit entstehen daraus Spalten, Höhlen, unterirdische Flüsse und spektakuläre, oft steil aufragende Felswände.

Typisch für Karstformationen ist ihre zerklüftete, dramatische Struktur. Viele Karstfelsen ragen nadel- oder turmartig in den Himmel und sind häufig von dichter Vegetation überzogen. Besonders eindrucksvoll wirken sie in Verbindung mit Wasser, etwa in Küstenregionen oder Flusstälern. Weltweit bekannt sind etwa die Felsen der Bacuit-Bucht bei El Nido.

Der Begriff Karst stammt ursprünglich von einer Landschaft namens Karst (slowenisch: Kras), die sich in der Grenzregion zwischen Slowenien und Italien befindet. Diese Gegend ist bekannt für ihre kargen, felsigen Landschaften mit Höhlen, unterirdischen Flüssen und Dolinen (Vertiefungen oder Senken in der Landschaft, die durch die Auflösung oder den Einsturz von unterirdischem Kalkgestein entstehen).

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Küsten

Mit über 7.600 Inseln verfügen die Philippinen über eine der längsten Küstenlinien der Welt und kaum ein Abschnitt gleicht dem anderen. Von feinen Sand- und malerischen Kiesstränden über raue Felsküsten und üppige Mangrovenwälder bis hin zu geheimnisvollen Lagunen bietet das Inselreich eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt.

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Naturstrand
Naturstrand

Küstenvegetation

An vielen Orten trifft tropische Vegetation direkt aufs Meer: Schraubenbäume mit ihren markanten Stelzwurzeln, dichter Küstenwald und Pflanzen wie der Strandkohl prägen das Bild. Mangrovenähnliche Bäume direkt im Flachwasser sind wichtig für den Küstenschutz: Ihre Wurzeln stabilisieren den sandigen Boden, filtern Sedimente (das heißt sie helfen, dass Schlamm und Sand nicht weggespült werden, sondern sich am Boden ablagern – das schützt die Küste und die Unterwasserwelt) und bieten Lebensraum für unzählige Meerestiere. Auch junge Fische und Krabben nutzen diese Bereiche als Kinderstube.

Die Küstenvegetation schützt nicht nur vor Erosion, sondern auch vor Sturmschäden: ein unsichtbarer, aber entscheidender Schutzmechanismus in einem Land, das regelmäßig von Taifunen betroffen ist.

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Unterwasserwelt

In seichten Buchten wachsen Korallenriffe bis fast an die Küste heran und bieten ebenfalls einen natürlichen Küstenschutz. Die Unterwasserwelt ist stellenweise noch sehr artenreich und beeindruckend, vor allem in Schutzgebieten oder abgelegenen Regionen. Die Unterwasserwelt in Southern Leyte, besonders rund um die Sogod Bay, gilt als eine der intaktesten der Philippinen. Farbenprächtige Korallenriffe, Walhaie, Schildkröten und eine Vielzahl seltener Meeresbewohner machen die Region zu einem Paradies für Taucher und Schnorchler. Schutzgebiete und nachhaltige Projekte helfen, die empfindlichen Ökosysteme langfristig zu erhalten.

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Küstenriff
Banka-Boote

Lebensraum

Die philippinischen Küsten sind nicht nur Naturschauplatz, sondern auch Lebensraum und Lebensgrundlage für Millionen Menschen. Besonders Fischer mit ihren schmalen Auslegerbooten (Banka) prägen das Bild. Das Leben hier folgt dem Rhythmus des Meeres. Gleichzeitig sind diese Küsten sensibel: Wer sie besucht, sollte ihre Schönheit genießen und ihren Schutz im Blick behalten.

Es gibt offiziell vier Klimazonen, die sich vor allem in der Verteilung von Regen- und Trockenzeiten unterscheiden. Diese Klimazonen beeinflussen die Landwirtschaft und den Tourismus und geben Hinweise darauf, wo und wann starke Regenfälle oder Taifune auftreten können.

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Strandkohl

Eine charakteristischer Küstenstrauch, der oftmals sehr nah am Meer auf sandigem Untergrund wächst, ist Scaevola taccada, auch als Naupaka bekannt, engl. beach cabbage oder sea lettuce. Die englischen Namen, übersetzt Strandkohl und Meersalat, verweisen auf eine essbare Pflanze. So sind ihre Blätter, die bis zu 25 cm lang werden können, reich an Nährstoffen und können frisch in Salaten oder als Gewürz in verschiedenen Gerichten verwendet werden; oft diente die Pflanze als Notnahrung. Auch in der traditionellen asiatischen Medizin kommen die saftigen Blätter zum Einsatz.

Naupaka wächst meist bis zu drei Meter hoch und breitet sich buschartig und dicht verzweigt aus. Mit ihren Wurzeln stabilisiert sie den sandigen Boden und schützt somit vor Küstenerosion. Den Meeresschildkröten, die zur Eiablage an die Küste kommen, bietet der Strauch eine sichere und schattige Umgebung. Wie ein natürlicher Schutzwall hält er zudem die salzige Gischt von anderen Kulturpflanzen fern. Das ganze Jahr über zeigt die Pflanze fächerartige, halbkreisförmige Blüten. Die Früchte können im Meerwasser schwimmen und werden durch Meeresströmungen vermehrt. Auf neuen Sandbänken in tropischen Gebieten ist Scaevola taccada erste Pflanze, die dann wächst – eine echte Pionierpflanze!

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Naupaka, auch als Strandkohl bekannt
Schraubenbaum mit unreifen grünen Früchten

Schraubenbaum

Der immergrüne Schraubenbaum, auch als Schraubenpalme oder Pandane bekannt (Pandanus, engl. screw pine), umfasst weltweit mehr als 600 Arten und wächst ebenfalls in der Nähe des Meeres. Er sieht aus wie eine Mischung aus Drachenbaum und Mangrove. Sein Name leitet sich von der Wuchsform seiner langen, schmalen Blätter ab, die spiralförmig (also wie eine Schraube) am Stamm oder an den Zweigen angelegt sind. Charakteristisch sind seine Luft- oder Stelzwurzeln. Über beide kann er Wasser aufnehmen (bei Luftwurzeln ist es Regenwasser); die Stelzwurzeln haben auch eine stützende Funktion.

Seine einzelnen Früchte bzw. Steinfrüchte, die aus den Blüten eines Blütenstandes hervorgehen, sind miteinander zu einer Fruchteinheit verwachsen. Im unreifen Zustand sind sie grün, reif orange-rot und ähneln dann einer Ananas. Auch getrocknet sehen sie sehr interessant aus. Die Früchte einiger Arten sind sogar essbar: Pandanus tectorius (auch Pandanus odoratissimus genannt; diese Art haben wir in Sri Lanka gesehen), Pandanus utilis und Pandanus julianettii. Wachsen mehrere Schraubenbäume dicht beieinander, erscheinen sie wie ein märchenhafter Wald.

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Mangrove

Mangroven sind in tropischen Küstenregionen häufig anzutreffen. Ihr hochentwickeltes Wurzelsystem ermöglicht es ihnen, in schwierigen Umgebungen wie salzhaltigem Wasser und sauerstoffarmen Schlamm zu überleben.

Mangrove ist eine ökologische Bezeichnung, keine botanische. Sie umfasst verschiedene Pflanzenarten, die im Gezeitenbereich tropischer Küsten wachsen. Auf den Inseln gibt es etwa 35 bis 47 verschiedene Mangrovenarten, je nach Quelle und Klassifikation. Die Philippinen gehören somit zu den Ländern mit der größten Mangrovenvielfalt weltweit.

Mangrovenwälder bilden ein faszinierendes Ökosystem, das unzähligen Tieren Lebensraum bietet: von Fischen, Krabben und Garnelen über Muscheln, Schnecken und Insekten bis hin zu Vögeln, Amphibien und Reptilien. Die Bäume und Sträucher dienen als geschützter Rückzugsort für den Nachwuchs, als Nahrungsquelle und als Jagdrevier.

Genau wie der robuste Strandkohl leisten auch Mangroven einen wichtigen Beitrag zum Küstenschutz: sie bremsen Sturmfluten ab und verhindern Erosion, wodurch sie nicht nur die Natur, sondern auch den Menschen schützen.

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Mangroven

Strände

Die Philippinen sind ein wahres Paradies für Strandliebhaber. Auf 7.641 Inseln finden sich unzählige Strände mit feinem Sand, der von puderweiß bis goldfarben reicht. Ebenso gibt es zahlreiche Uferlandschaften, die von Kies gesäumt sind. Das Wasser zeigt sich in allen Blau- und Grüntönen, umrahmt von beeindruckenden Felsformationen. Die Auswahl reicht von nahezu unberührten, menschenleeren Naturstränden bis hin zu lebhaften Touristenhotspots.

Die Strände der Philippinen bieten somit für jeden Geschmack das passende Erlebnis. Wer bereit ist, abseits der bekannten Routen zu reisen, wird mit beeindruckender Natur und viel Ruhe belohnt.

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El Nido

El Nido auf der Insel Palawan ist bekannt für seine spektakuläre Insel- und Felslandschaft mit türkisfarbenem Wasser, versteckten Lagunen und weißen Stränden. Die umliegende Bacuit-Bucht zählt zu den schönsten Naturkulissen der Philippinen und lässt sich ideal per Boot oder Kanu erkunden. So herrlich die Landschaft auch ist, El Nido war für uns etwas zu überlaufen.

Wer Ruhe sucht, wird im Norden der Insel fündig: dort gibt es einen kilometerlangen, goldenen Sandstreifen, gesäumt von Kokospalmen, kaum bebaut, nur wenige Menschen. Ganz in der Nähe treffen zwei Strände aufeinander – eine einmalige Szenerie, besonders bei Sonnenuntergang. Für romantische Abende lohnt sich ein Abstecher in den Süden, wo man in ruhiger Atmosphäre den Himmel in Orangetönen leuchten sieht.

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Strand in El Nido
Bacuit-Bucht in El Nido

Bacuit-Bucht

Ein besonderes Highlight war unser früher Ausflug mit dem Kanu in die Bacuit-Bucht. Bereits um 6 Uhr morgens waren wir auf dem Wasser unterwegs, um dem späteren Touristenstrom zuvorzukommen. Dafür hatten wir gezielt nach einem Anbieter gesucht, der bereit war, uns so früh ein Kanu zu verleihen. Die Stimmung in der aufgehenden Sonne, das leise Plätschern der Paddel und die majestätischen Kalksteininseln, die sich aus dem Nebel schälten, schufen ein fast surreales Naturerlebnis. Die Stille und Schönheit dieser frühen Stunden gehören zu den eindrucksvollsten Erinnerungen an unsere Reise.

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Coron

Nach drei Tagen auf dem Boot erreichten wir Coron auf der Insel Busuanga im Norden Palawans und legten dort eine Pause an Land ein. Unsere Unterkunft lag sehr ruhig im Grünen und bot einen großen Garten, der sich ideal zum Entspannen eignete und dazu einlud, den Tag mit Lesen oder Naturbeobachtungen zu verbringen. Rund um unsere Unterkunft, in einem Viertel mit überwiegend einheimischen Bewohnern, nutzten wir die Zeit für Spaziergänge und kamen dabei immer wieder mit den freundlichen Menschen vor Ort ins Gespräch. Die Zeit auf diese Art zu verbringen war für uns so erfüllend, dass wir keine Ausflüge zu den bekannten Sehenswürdigkeiten der Region unternahmen.

Am Abend zog es uns häufig ins nahegelegene Coron Town. Das kleine Hafenstädtchen wirkte lebendig, ohne überlaufen zu sein, und bot eine angenehme Atmosphäre. Ein besonderes Erlebnis war der Aufstieg zum Aussichtspunkt auf dem Berg Tapyas. Nach rund 700 Stufen eröffnete sich ein weiter Blick über die Inselwelt. Besonders stimmungsvoll war dieser Moment im Licht des Sonnenuntergangs, der von sanfter Live-Musik begleitet wurde.

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Garten in Coron
Sogod Bay

Sogod Bay

Abseits der bekannten Reiserouten liegt die touristisch kaum erschlossene Sogod Bay im Süden der Insel Leyte. Die Bucht ist geprägt von sanften Hügeln und einem Meer, das in allen Blau- und Grüntönen schimmert.

Die Sogod Bay beeindruckt vor allem durch ihre weitgehend intakte Unterwasserwelt. Korallenriffe in gutem Zustand, ein reiches Fischleben und mit etwas Glück sogar Walhaie machen die Bucht zu einem besonderen Ort für Taucher und Schnorchler. Im Gegensatz zu touristischen Hotspots ist hier kaum etwas los – genau das macht den Reiz aus.

Auch an Land geht es gemächlich zu. Wir verbrachten unsere Zeit in den kleinen Orten Padre Burgos, Sogod und Pintuyan, die verstreut entlang der Küste liegen, wo man zwischen Fischerbooten spazieren und den Sonnenuntergang fast allein genießen kann. Wer Natur abseits von Lärm und Trubel sucht, findet in der Sogod Bay eine stille, eindrucksvolle Landschaft.

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Pintuyan

Pintuyan, auf der Insel Panaon in der Provinz Southern Leyte gelegen, strahlt bereits Südsee-Flair aus. Statt der typischen weißen Sandstrände findet man hier ruhige, naturbelassene Kiesstrände, an denen das klare Wasser der Sogod Bay sanft ans Ufer schwappt. Die Kulisse aus sattgrünen, fruchtbaren Hügeln, vereinzelten Fischerbooten und üppigen Palmen verleiht dem Ort eine friedliche, tropische Atmosphäre. Pintuyan ist ideal für Reisende, die die authentische Inselwelt der Philippinen erleben möchten: entspannt und ursprünglich.

Doch das wahre Highlight liegt unter der Wasseroberfläche: Pintuyan gilt als einer der besten Orte auf den Philippinen, um Walhaie in freier Wildbahn zu erleben – ganz ohne Fütterung und Massentourismus. Die sanften Riesen ziehen regelmäßig durch die Bucht, und mit etwas Glück kann man ihnen beim Tauchen oder Schnorcheln ganz nah kommen. Für uns war dieser Ort etwas ganz Besonderes: Hier haben wir unseren Tauchschein gemacht – inmitten einer geschützten, weitestgehend intakten und farbenprächtigen Unterwasserwelt.

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Kiesstrand in Pintuyan

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